Balatongyörök in der ungarischen Literatur

Aus der Feder des Schriftstelles Károly Eötvös stammt die schönste und stimmungvollste Beschreibung der Landschaft von Györök: „Als wir dort, wo der Weg nach Norden führt, Kurs auf Kalk-Györök nahmen, war die Sonne gerade im Begriff unterzugehen. Mächtig entbot sie ihre gelblich-rötlichen Strahlen über die vor uns liegende Landschaft. Beim rötlichen Sonnenschein eröffnete sich mir ein Anblick auf die Landschaft, den kein Künstler je zuvor geschaffen geschweige denn erträumt hatte.“
„Ich werde nie den Augenblick vergessen, als ich dieses Feenland zum ersten Mal erblickte.“
Berta Bulcsú Schriftsteller, von 1966 führte er den kulturellen Teil der Zeitung Esti Napló, dann der Zeitung Dunántúli Napló, inzwischen redigierte er auch den Prosateil in der literarischen Zeitschrift Jelenkor (Gegenwart). Zwischen 1971-74 war er verantwortlicher Redakteur bei der literarischen Zeitschrift Új Írás (Neue Schrift) und leitender Mitarbeiter der Zeitschrift Élet és Irodaom (Leben und Literatur). Er bekam den József Attila, -Gábor Andor, -Füst Milán,-Táncsics Mihály-Preis. Die wichtigsten Erlebnismaterialien bedeuten für ihn die Welt der Dörfer in Transdanubien, des Balatons.
Der Literaturhistoriker László Nógrádi hat – wohl unter dem Eindruck der Aufenthalte in Balatongyörök – Romane wie „“Balatoni kaland (Abenteuer am Plattensee)“, „Schlawiner“, „Egy ágról szakadt diák élete (Das Leben eines armseligen Schülers)“ verfaßt.
Der junge Dichter István Simon verlieh seinen Eindrücken von Balatongyörök im Gedicht „Fischer von Györök“ Ausdruck.
Der Kunstübersetzer und Dichter Gyula Takáts kaufte sich 1956 einen Weinberg in Becehegy und machte ihn – da er den größten Teil des Sommers hier verbrachte – zur Literatur-Werkstatt. Die Schönheit des Landes hielt er in unzähligen Gedichten fest. Darüber hinaus hat er viel über sein „Landgut“, seinen Weinkeller und seine dortigen Tätigkeiten geschrieben. Das Erlebnis von „Bece“ hat Gyula Takáts zu vielfältigen Dichtungen inspiriert. Dichter, Schriftsteller und Künstler haben ihn in Bece aufgesucht, unter anderen: der Prosaist Tamás Bárány, der Schriftsteller András Laczkó, die Dichter József Fodor und Ferenc Jankovicz, der Komponist Jenő Kenessey. In ihren Schriften kommen diese Künstler oft auf die Schönheit der Landschaft von Bece wie auch auf die Tätigkeit von Gyula Takáts als Weinbauer zu sprechen.
György Moldova hat in seinem 1996 erschienenen Werk „Der Raub des Plattensees“ nicht die Reize der Landschaft, sondern jene bedauerliche Tatsache thematisiert, daß ein Großunternehmer über 2000 m2 Plattensee-Fläche angekauft hat. Den Fall beschrieb er als einen Musterfall, wie sich kapitalträchtige Investoren den Staatsbesitz für geringe Summen angeeignet haben.